Zustand nach Sprunggelenksverletzung - Ein Fallbeispiel

Der heutige Blogpost soll ein paar Einblicke zeigen, wie wir in unserem Praxis-Leben arbeiten. Hierzu haben wir ein Fallbeispiel für dich, bei dem der Fuß betroffen ist.
Der Patient ist 34 Jahre alt und er ist Lehrer für Mathe und Sport an einem Gymnasium. In seiner Freizeit beschäftigt er sich ebenfalls gerne mit unterschiedlichen Sportarten, wozu ab und an auch mal das lockere Kicken mit Freunden gehört. Hierbei ist es letztlich passiert. Ohne Fremdeinwirkung ist er umgeknickt. Wann? Natürlich Sonntag Nachmittag. Ihm war schnell klar, dass er damit sofort ärztliche Hilfe braucht und ist in die Notaufnahme. Nach kurzer Zeit war der Fuß enorm dick und wies bereits ein paar Farben auf, die nicht ganz physiologisch waren. Nach einigen Untersuchungen stand dann letztlich fest: Syndesmose verletzt, und zwei äußere Bänder sind gerissen. Dies bedeutete OP.

In dem heutigen Fallbeispiel handelt es sich mit der Verletzung der Syndesmose um einen schweren Fall einer Sprunggelenksverletzung. Die Syndesmose ist eine bindegewebige Knochenverbindung zwischen Waden- und Schienbein. Wir sind uns sicher, dass noch nicht viele von euch damit zu kämpfen hatten, einige jedoch bestimmt das ein oder andere Mal bereits in ihrem Leben umgeknickt sind und auch anschließend mit Schmerz und Schwellung zu kämpfen hatte. Denn es geht schneller als man denkt, dass ein Band reißt oder überdehnt. Dies bedeutet, dass deinem Sprunggelenk ein Stabilisator fehlt. Und wie wichtig unsere Füße mit all ihren Aufgaben sind, haben wir dir ja bereits in unserem Beitrag „Der Fuß - unsere Basis“ erklärt. Hier erklären wir dir auch, dass dies immer seltener operiert wird (die Syndesmose muss jedoch immer operiert werden).
Umso wichtiger ist letztlich die Nachsorge! Deine Füße sollen dich dein Leben lang weiter dahin tragen, wo du gerne hinmöchtest.

Heute zeigen wir dir hiermit einen kleinen Ausschnitt, wie wir unsere Patienten wieder fit kriegen.

Häufig ist das Sprunggelenk nach einer Verletzung für eine gewisse Zeit ruhig gestellt, sodass man ein eingesteiftes Gefühl hat und die Beweglichkeit sehr eingeschränkt ist. Häufig merkt man dann bereits bei einer leichten Kniebeuge, die man beispielsweise braucht, um sich auf einen Stuhl zu setzen, dass das Sprunggelenk diese Beugung - die Dorsalflexion - nicht gut hinkriegt. Hierbei hilft diese Übung. Der Zug des Deuser-Bands zieht das Naviculare zurück in seine Reihe zu den anderen Fußknöchelchen, sodass es nicht mehr nach vorne steht und die Bewegung blockiert. Wichtig! Das Band muss akkurat an der richtigen Stelle liegen. 

Nachdem das Sprunggelenk nun "freier" ist, kann man weiter an der Beweglichkeit und der Stabilität arbeiten. 

 Diese Übung eignet sich sehr gut, um erstmal ein Gefühl für einen instabilen Untergrund zu erlangen. Wenn du noch starke Probleme mit deiner Stabilität hast, nutze gerne deine Schuhe, um ein sichereres Gefühl zu haben. Später solltest du die Übungen unbedingt barfuß machen, um ein bestmögliches Trainings-Resultat erzielen zu können. Bei dieser Übung trainierst du bereits alle Muskeln des Fußes und deiner Beinachse. Du benötigst den gesamten Apparat! Daher gehe alle "Richtungen" durch und mache dich mit deinem Fuß wieder vertraut. Achte hierbei auf eine stabile Körpermitte - diese wird dir helfen, um einen besseren Stand zu haben. 

Und weiter gehts! Die Übung sollte irgendwann natürlich auch mal barfuß ohne Schuhe durchgeführt werden. Ohne Schuhe trainierst du dein Fußgewölbe und deine Stabilität noch viel besser. Probiere diese Übung zunächst ohne das Miniband von Blackroll. So kannst du sichergehen, dass du eine saubere Ausführung erlangst. Steigere dich, indem du nach ein paar Einheiten das Miniband um die Knie spannst. So trainierst du noch besser deine Körpermitte und deine gesamte Beinachse. Dafür brauchst du jedoch das Vertrauen, dass dein Fuß dich hält und die Ausführung keine Mängel hat. 

 

Zeig mal, was du kannst! Die Übung ist eine klassische Strandwaage, die super gut erweitert werden kann. Je nachdem, was dein Fuß und deine Stabilität bereits hergibt, kannst du dich auf ein Balance-Pad stellen, oder dir wie in diesem Video die Slashpipe schnappen. Je mehr Komponente du verwendest, die das dein Gerüst zum wackeln bringen, desto anspruchsvoller wird es. Denn dadurch werden immer mehr Bestandteile trainiert und du musst dich immer mehr auf deinen Fuß/deine Füße verlassen können. 

 

Zu den Endgegnern gehört dann letztlich diese Übung. Suche eine stabile Ausgangsposition im Ausfallschritt und setze den hinteren Fuß auf einen Blackroll Faszienball, um die Unterstützungsfläche noch labiler zu gestalten. Halte deine Körpermitte stabil und fest. Dein Trainingspartner, oder in unserem Fall dein Therapeut, werfen wir nun einen Ball zu. So hast du nicht nur körperlich zu arbeiten, sondern auch geistlich. Wir Therapeuten spielen hierbei natürlich gerne mit verschiedenen Varianten und werfen wir den Ball länger, kürzer, höher oder tiefer zu. Wir verändern auch gerne den Ball oder den Gegenstand, den wir werfen, um mehr Veränderungen mit ins Spiel zu bringen und dich noch mehr zu fördern. 

Und dies war nur der Anfang! Aber hiermit hast du einen Einblick, wie wir unsere Übungen mit dir gestalten. 

Du hast ebenfalls Probleme mit deinem Sprunggelenk? Du hattest eine OP oder von Geburt an sehr laxe Bänder? Gerne kannst du hier im Shop einen Gutschein erwerben, um dich von unserer Behandlung, Therapie, Training zu überzeugen. Jegliches Equipment, das du brauchst, um zu Hause ein ideales Workout zu gestalten, findest du natürlich auch in unserem Shop!

Start now! 

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