Mythos Faszien

Das Thema Faszien ist in den vergangenen zehn Jahren von immer größerer Bedeutung geworden - es ist aktueller denn je. 
Doch wobei handelt es sich hierbei eigentlich?
Faszien selber, die auch Muskelhaut genannt werden, sind ein faseriges, kollagenreiches Gewebe. Es besteht hauptsächlich aus Elastin, Kollagen und Wasser und ist von Lymphbahnen durchzogen. Die dünne, weiße Faszienschicht ist maximal drei mm dick und enthält periphere Nervenenden.
Das netzartige Konstrukt unterschiedlicher Faszien ist überall in unserem Körper zu finden und wird in drei Hauptschichten unterteilt.
Zunächst sind da die oberflächlichen Faszien. Diese sind ein Bestandteil des Unterfettgewebes. Somit verbinden Sie Gewebe und Organe und umhüllen Gefäße, Drüsen und Nerven.
Daraufhin folgen die viszeralen Faszien, die, wie der Name bereits sagt, die Organe umhüllen und diese somit in uns auch festigen und schützen. Hierbei gibt es einige Beispiele, die jedem bekannt sein sollten, wie den Hirnhäuten oder auch dem Herzbeutel.
Anschließend folgen noch die tiefen Faszien, die sich um den muskulären Bewegungsapparat spannen. 
Zu wenig Bewegung kann zum sogenannten „Verkleben“ der Faszien kommen. Dies spielt bei jeder dieser Schichten eine große Rolle.
Zum einen sind unsere Organe durch Faszien im Körper aufgehängt und bestimmen ihren Platz. Sie geben den Organen jedoch noch ausreichend Spielraum, um sich mit unseren Körperfunktionen entsprechend mitzubewegen. Dies nennt man die Viskoeliastizität. Daran erkennt man, dass selbst Faszien unspezifische Bauch- oder Atemschmerzen verursachen können. 
Den Muskeln geben Faszien ihre Form und bestimmen auch ihre Lage. Sie sorgen für ihre Festigkeit und unterstützen deren Kontraktion. Des Weiteren besitzen sie eine Pufferfunktion, um die Muskulatur vor Stößen zu dämpfen und deren Schutzschicht hemmt das Eindringen von Fremdkörpern durch das Enthalten von spezifischen Zellen des Immunsystems.
Im jungen Alter weisen Faszien eine hohe Elastizität auf, die im Alter jedoch abnimmt. Die Folge können dementsprechend Schmerzen und Bewegungseinschränkungen des muskuloskeletalen Apparates sein. Hinzukommende Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen können sich ungünstig auf die Funktion auswirken. Hierbei ist der Lymphfluss zwischen Muskel und Faszie gestört, bei dem wichtige Auf- und Abbauprodukte transportiert werden, wodurch die Faszie nicht mehr in der Lage ist ausreichend zu „gleiten“ - hierbei spricht man nun vom sogenannten „Verkleben der Faszie“. 
Die Kraftübertragung ist somit insgesamt gehemmt. 
Daran erkennt man die Notwendigkeit, sich seinen Faszien zu widmen und auf seinen gesamten Körper zu achten - also move on! 

Diese Übung gehört wohl zu den Klassikern. Und wir alle sollten uns heute umso mehr unserer Rückenfaszie widmen. Es ist sehr wichtig, sich den gesamten Rücken vorzunehmen, auch wenn "nur" der Nacken beispielsweise schmerzt. In dieser Durchführung wird der Athletin viel Körperspannung abverlangt. Alternativ kann man zu Beginn den Kopf mit den Händen im Nacken stützen. Eine weitere Alternative wäre es, die Arme über Kreuz vor der Brust zu verschränken, damit man mit der Rolle noch mehr an die Muskulatur unter den Schulterblättern gelangt.

 

Man muss nicht immer eine gesamte Faszie ausrollen, sondern kann sich auch gezielt eine punktuelle Verklebung - einen Triggerpunkt - raussuchen. Durch das Überkreuzen der Beine verstärkt man den Druck, den man auf dem Punkt hält. Alternativ kann man auch kreisende Bewegung über die Faszie machen. 

Hierfür eignen sich besonders die Blackroll Bälle, die es in zwei verschiedenen Größen gibt. Je nach Größe der Faszie nutzt man einen der beiden Bälle. 

Diese Art der Triggerpunkt-Behandlung eignet sich ebenfalls sehr gut vor dem Training, um der Muskulatur und den Faszien die nötige Beweglichkeit zu geben, um das größtmögliche Bewegungsausmaß eines Gelenks zu erhalten.

 

Was taugt die beste Trainingseinheit ohne die richtige Haltung? 

Richtig - nichts. Ebenso ist es beim bearbeiten der Faszie und beim Dehnen. Hier, zum Dehnen der Hüftbeuger und des gesamten vorderen Oberschenkels, nutzt sich die Standard Blackroll bestens zum Abstützen für einen perfekt geraden Oberkörper.

Probiert es aus! 

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