Hips don't lie

Hüft- und auch Leistenschmerzen sind heute weit verbreitet und können sich unterschiedlich bemerkbar machen. Grund hierfür können falsche Bewegungsmuster, Fehlhaltungen, Verletzungen oder auch Probleme der inneren Medizin sein. Je nachdem, ob das Gelenk selber betroffen ist, die Muskulatur, Bänder, Sehnen oder Nerven machen die Schmerzen sich anders bemerkbar. 

Die Lokalisation und Art des angegebenen Schmerzes ist für den Therapeuten bereits sehr aussagekräftig. 

Wo können Hüftschmerzen also überall auftreten? Und wie können sie sich äußern? 

Beginnen wir mit Schmerzen, die „außen“ angegeben werden. 

Ein häufiger Grund für Hüftschmerzen außen ist eine Schleimbeutelentzündung. Ein Schleimbeutel ist ein mit Flüssigkeit gefülltes Säckchen aus Bindegewebe. Diese kleinen kissenartigen Strukturen helfen in Gelenken diese zu polstern. Sie befinden sich daher meist an Stellen in Gelenken, die hohem Druck oder viel Reibung ausgesetzt sind, um so das Gelenk zu schonen und zu unterstützen. Kommt es zu besonders starker Belastung oder eben einer Fehlbelastung, sind diese Schleimbeutel einer hohen Belastung ausgesetzt. So können diese sich entzünden. 

In diesem Fall betrifft es den Schleimbeutel, der am seitlichen Knochenvorsprung des Oberschenkelknochens liegt. Durch seine seitliche Lage macht dieser sich auch gerne beim liegen bemerkbar. Es kann aber auch bei starker Belastung wie Treppen steigen zu Schmerzen hier kommen. 

Die Aussage eines Patienten, dass ihm beide Hüften sehr wehtun, kann ebenfalls sehr aussagekräftig sein. Beidseitige Hüftschmerzen differenzieren sich sehr von einseitigen. 

Denn man kann recht deutlich sagen, dass einseitige Hüftschmerzen häufig ein statisches Problem mit sich bringen, wie eben lange Fehlbelastung oder auch Verletzungen. Besonders häufig ist eine Arthrose der Grund für einseitige Hüftschmerzen. Auch eine Hüftkopfnekrose kann hier zugrund liegen. Hierbei stirbt das Knochengewebe am Oberschenkelkopf ab. Eine Beinlängendifferenz oder eine vorhergegangen Verletzung an Knie oder Sprunggelenk kann letztlich zu Hüftschmerzen führen. 

Beidseitige Hüftschmerzen haben meist jedoch andere Ursachen. Ein Beispiel wäre eine Stoffwechselerkrankung, wie Gicht oder eine entzündliche Autoimmunerkrankung wie Rheuma. Diese Erkrankungen können den gesamten Körper befallen und dementsprechend auch zu beidseitigen Hüftschmerzen führen. 

Auch eine Polyneuropathie - eine stoffwechselbedingte Nervenerkrankung, und auch eine Erkrankung der Blutgefäße können Ursache hierfür sein. 

Man darf natürlich nicht vergessen, dass es in der Medizin niemals nie und niemals immer gibt. Fehlbelastungen können natürlich auch beide Hüften schmerzlich betreffen und eine Stoffwechselerkrankung kann auch nur eine Seite befallen. 

Daher ist eine ausführliche und genaue Anamnese, Befunderhebung und Untersuchung von größter Wichtigkeit. 

Ein sehr gutes Beispiel hierfür sind auch Nacht- und Ruheschmerzen. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig, warum ein Patient diese Art von Schmerz angibt. Die häufigsten Ursachen sind eine Hüftarthrose, Entzündungen (können keimfrei oder auch bakteriell sein -> eine Anamnese kann erste Hinweise liefern), Rheuma, Gicht, Stressfraktur, Hüftkopfnekrose, Schleimbeutelentzündung oder auch ein Bandscheibenvorfall. 

Die Schwerkraft spielt hierbei nämlich keine bemerkenswerte Rolle. Es ist also nachts oder in Ruhe meist nicht der Druck, der auf die Hüfte lastet. (Außer die Seitenlage)

Bei dieser Angabe ist aufgrund der sehr unterschiedlichen Möglichkeiten viel Achtung gefragt. Oft hilft eine körperliche Untersuchung mit Gelenktests und Palpationen plus Anamnese nicht aus. In den meisten Fällen muss ein bildgebendes Verfahren her, um genaue Antworten zu liefern. Hierfür helfen Röntgen und MRT, um möglichst nichts zu übersehen. Und wie bereits angemerkt sollte man auch immer ein Blutbild in Betracht ziehen. 

Hin und wieder hört man auch, dass ein Patient über Schmerzen explizit nach längerem Sitzen klagt. Ursachen dafür könnten ein Hüftimpingement oder ein Piriformis-Syndrom sein. Der Piriformis-Muskel liegt sehr nahe am Ischiasnerv, der vom Rücken in die Beine zieht. Dadurch kann an dieser Lokalisation ein Schmerz bis hin zu Taubheitsgefühl nach längerem Sitzen entstehen, da der Piriformis-Muskel den Ischias-Nerv komprimieren kann. 

Oder würdest du deine Schmerzen eher als tiefliegend bezeichnen? In die Leiste ziehend? 

 

 

Der Schmerz hier kann scharf und stechend, aber auch dumpf sein. 

Und die Diagnostik ist alles andere als leicht. Die Anatomie der Leiste ist sehr kompliziert. Es gibt viele eng benachbart liegende Strunkturen: Das Hüftgelenk mit Knochen, Knorpel, Gelenklippe (Labrum), Bändern, Muskeln, Sehnen, Schleimbeuteln - hierüber haben wir bereits gesprochen

Außerdem gibt es die Nerven, die Wirbelsäule und das Becken, aber auch innere Organe, wie Darm oder Genitalorgane. 

Du merkst also, auch hier brauchen wir eine gute Abklärung aller möglichen Ursachen. 

 

Garnicht so leicht das Thema. Aber eins ist sicher. Hips don’t lie. Anhand eines Ganges und Bewegungen erkennen wir, dass was an der Hüfte des jeweiligen nicht stimmt!

 

Und was tun bei Hüftschmerzen? Das zeigen wir dir hier! 

 

Mobilität ist alles! Dehne deine Hüfte - insbesondere die Hüftbeuger - ausreichend, damit keine Engstellen entstehen, die zu Entzündungen führen könnten! 

 

Stärke deine Hüfte! Ein ausgewogenes, gleichmässiges und trainiertes Muskelkorsett ist das wichtigste, um präventiv handeln zu können. Lass' es garnicht erst zu, dass Dysbalancen irgendwann zu Schmerzen werden! 

Eine weitere tolle Übung, um deine hintere Oberschenkelmuskulatur und deine Gesäßmuskulatur zu trainieren. Diese Übung hat es absolut in sich. Und Gleichzeit mobilisierst du das Hüftgelenk gut durch. Zwei Fliegen mit einer Klappe!

Vergiss die seitliche Abduktion nicht! 

 Und was natürlich nicht fehlen darf: behandle deine Faszien und Muskeln, um Dysbalancen zu vermeiden oder nach einer Verletzung wieder geschmeidiger zu werden. 

 

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Deine Gesundheit beginn hier! 

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