Gesunde Belastung und verbesserte Faszienarchitektur

Um das Ganze bildlich nochmal etwas anschaulicher zu machen, gehen wir heute noch etwas genauer auf den Aufbau der Faszien ein. 

 

Unsere Faszienstruktur steht sehr unter dem Einfluss, in welcher Art und wie viel wir uns bewegen. Denn unter regelmässiger und innerhalb gesunder Belastungs(grenzen) bildet sich in der Myofaszie eine regelmässige Spiraligerestruktur. Ohne diese regelmässige Belastung findet man hingegen unregelmäßig-filzartige Strukturen im Aufbau der Faszie. 

Außerdem reduziert sich bei mangelnder Belastung der sogenannte „Crimp“. Darunter versteht man die molekulare Wellenform in der Faszie, die dem Gewebe eine gesunde Elastizität verleiht. Der Crimp hat zusätzlich eine messende Funktion. Bei einer verminderten Wallung durch Inaktivität, wird die Lastwahrnehmung des Menschen ungenauer. Damit registriert der Körper, wenn er aufsteht (nach längerer Bettlägerigkeit), dass er vermehrt Muskulatur und Faszien aufbauen muss. Hierbei muss sowohl die spiralförmige Gitterstruktur aufgebaut werden, als auch die verloren gegangene „Faserwellung“. 

Vom Muskelaufbau wissen wir bereits, wie langwierig dies ist und wie diszipliniert man am Ball bleiben muss. Leider handelt es sich bei dem Aufbau der Faszien mit seinen beiden Vorgängen um einen noch längeren Prozess. Dies liegt daran, dass unserem Körper der Protein-Turnover bei unseren gut versorgten Muskeln leichter fällt, als der Kollagen-Turnover in den gering durchbluteten Faszien. 

Durch diesen Vorgang erklärt sich auch, warum man zu Beginn eines Trainingsprogramms deutlich verletzungsanfälliger ist. Während unser Muskelkorsett schneller an Kraft zunimmt und seine Stützfunktion schneller verbessert wird, benötigen unsere Faszien deutlich länger dafür. So entsteht ein gewisses Ungleichgewicht. Mit dieser Dysbalance hat der Körper noch mehr Arbeit zu leisten und benötigt mehr Energie und ist dementsprechend anfälliger. 

 

So ist auch nach einer Verletzung Geduld angesagt. Faszientraining verlangt nämlich Behutsamkeit und Ausdauer. Oft ist einem nicht bewusst, dass nicht nur die muskulären oder ligamentären Strukturen bei einer Verletzung betroffen sind, sondern auch unsere Faszien. Aufgrund derer verlangsamten Rehabilitation sollte das Programm zum Wiederaufbau daher langfristig angelegt werden. Abhängig von Alter, Trainingszustand und auch der Ernährung sollte man sich einen Zeitraum von 6 bis 24 Monaten einräumen, um eine wirkliche Veränderung im Fasziensystem zu erzielen. 

Daher wollen wir dir wöchentlich helfen, deine Motivation aufrecht zu erhalten, damit du dran bleibst!

 

Vergiss nichts! Die Schienbein-Faszie ist wohl recht schwer zu erreichen, dennoch sehr wichtig. Besonders, wenn du unter Problemen am Knie oder dem Sprunggelenk leidest. Verwende bei solchen Strukturen gerne den Blackroll Booster, um eine erhöhte Anregung mit Hilfe der Vibration zu erlangen. So bekommen auch diese schwierigen Regionen die bestmögliche Versorgung. 

 

Ähnlich ist es mit dieser Übung. Probiere es direkt aus und rollt eure Unterarme aus. Du wirst merken, wie leicht sich deine Arme danach anfühlen werden. Verbinde diese Übung direkt mit einer Übung für deinen Rumpf, indem du auf den Knien bleibst und mit der Bewegung auf der Rolle deine Hüfte streckst. Gehe nur so weit, wie du es halten kannst. 

Ganz simple ausgedrückt: geh es an und bewege dich! Du hast es eben wieder gelesen, wofür du die Bewegung und den Sport brauchst. Nimm dir Ziele, sei realistisch und mach dir deinen Plan. Der Zeitpunkt für Veränderung ist jetzt!

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