Ein unterer Rücken kann auch entzücken
Unsere Wirbelsäule macht physiologisch eine doppelte S-Form. Hierbei neigt die Lendenwirbelsäule sich nach innen - in eine sogenannte „Lordose“. Diese sollte ausgewogen zur Kyphose der Brustwirbelsäule und Lordose der Halswirbelsäule verlaufen. Eine zu starke Wölbung oder auch Abflachung können demjenigen große Probleme in der Beweglichkeit und Schmerzen bereiten.
Es gibt auch seitliche Neigungen der Wirbelsäule, die meist angeboren sind und sich skoliotische Fehlhaltungen nennen.
Mit manchen Dysbalancen kommen wir zur Welt, die meisten eignen wir uns über die Zeit hinweg jedoch an. Dies geschieht oft aus Faulheit und Bewegungsmangel, kann aber auch verletzungsbedingt sein oder aus einer Dysbalance anderen Ursprungs stammen. Ein Beispiel hierfür wäre eine Beinlängen-Differenz oder eine chronische Erkrankung/eine Verletzung, die uns über die Jahre hinweg in eine schlechte Haltung zwingen.
Üben wir beispielsweise einen Büro-Job aus und sind damit viele Stunden am Tag an den Schreibtisch gefesselt, stehen unsere Chancen früher oder später an Rückenschmerzen zu leiden deutlich höher. Mit der Zeit verkürzen sich durch das viele Sitzen unsere Hüftbeuger. Was einige nicht wissen, diese setzen anteilig an unsere Lendenwirbelsäule an und ziehen durch ihre Spannung die Lendenwirbelsäule in diese vermehrte Wölbung, die es eigentlich zu vermeiden gibt. Somit stehen unsere Wirbelkörper und Bandscheiben nicht mehr adäquat aufeinander, sodass es zu vermehrten punktuellen Belastungen kommt, die bis hin zu Verengungen oder auch Stenosen führen können.
Diese Art von Verschiebung kann jedoch auch in Form eines Gleitwirbels angeboren sein. Hierdurch hat man leider ein immer bestehendes Defizit, was permanent mit gezieltem Training stabil gehalten werden sollte.
Man darf natürlich nicht vergessen, dass auch eine schlechte Beschaffenheit angeboren sein kann und man dadurch einen sehr labilen Rücken haben kann. Oder der Rücken einer Frau, die bereits eine Schwangerschaft durchgestanden hat, beanspruchter ist.
Insgesamt wird sich aber wohl der ein oder andere hier wiedergefunden haben und fragt sich nun, was er dagegen tun sollte.
Dafür haben wir heute wieder einige Übungen für euch zusammengefasst, die euch helfen den Schmerz zu überwinden.
Die Ausgangsposition dieser Übung verlangt von dir, dass du einen ganz geraden Rücken hälst, während du nach vorne geneigt bist. Vergiss hierbei nicht, den Bauch permanent anzuspannen, indem du den Bauchnabel in Richtung Wirbelsäule ziehst. Nun rotiere diagonal, um mehr Beweglichkeit in deine Wirbelsäule zu bringen und deine seitliche Rumpfmuskulatur zu stärken.
Nachdem du dich bei der vorherigen Übung diagonal geöffnet hast, rotierst du nun seitlich. Hinzu kommt noch die Komponente der Beinachse und der Gesäßmuskulatur. Diese sind beide ebenfalls wichtige Strukturen beim Behandeln von Rückenschmerzen. Oft sind diese mit beteiligt, werden jedoch außer Acht gelassen. Mach` du diesen Fehler nicht!
Und weil wir eben davon gesprochen haben, wird es sofort umgesetzt. Schnapp dir das Miniband von Blackroll, um noch effektiver deine Gesäß-Muskulatur trainieren zu können.
Und Übung Nummer 2 für die Gesäßmuskulatur, um möglichst viele Anteile der Gluteen zu trainieren. Die Gluteal-Muskulatur setzt zu unterschiedlichen Teilen unter anderem am Kreuzbein, am Beckenkamm oder auch an der Faszia Thorakolumbalis an. So besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Gesäß und des unteren Rückens. Eine Insuffizienz der Gluteen geht häufig mit einer Schwäche des unteren Rückens einher.
Und in diesem Zusammenhang dürfen wir natürlich nicht das ISG vergessen (Iliosakrale-Gelenk), das unmittelbar mit der Lendenwirbelsäule verbunden ist. Mit dieser Übung gelingt es dir zu Hause, sofort Abhilfe zu schaffen, wenn du ein Blockade-ähnliches Gefühl verspürst.
Von dieser Übung sind wir ein absoluter Fan. In Bauchlage hebst du ein Bein an, sodass du deine Lendenwirbelsäule und dein Gesäß trainierst. Durch das diagonale Anheben mobilisierst du zusätzlich deine Wirbelsäule.
Und zum Schluss darf die Bauchmuskulatur natürlich nicht fehlen! Schließlich besteht ein Training immer aus Mitspieler und Gegenspieler. Dein Bauch stabilisiert deine Wirbelsäule von vorne und ist daher genauso wichtig, wie die Rückenmuskulatur selbst. Hebe deine Beine im rechten Winkel an und heben deinen Kopf und die Schulter. Halte diese Position ein paar Sekunden und drücke dabei deinen gesamten Rücken so fest du kannst in deine Unterlage. Somit erreichst du, dass du die tiefe Bauchmuskulatur anspannst und trainierst.
Also, worauf wartest du? Start now!