Die Schnapphüfte - Coxa saltans
Manchen wird der Begriff „Schnapphüfte“ etwas sagen, da sie selbst davon betroffen sind. Die meisten werden damit aber nichts anfangen können, da es sich dabei um ein sehr seltenes orthopädisches Krankheitsbild handelt.
Junge Frauen sind meist von der Erkrankung betroffen. Sie macht sich mitunter bereits beim alltäglichen Gehen durch ein hörbares Schnappen der Hüfte bemerkbar. Besonders die Beugung (Flexion) und Streckung (Extension) der Hüfte lösen das Schnappen aus, was neben Gehen auch häufig beim Wiederaufrichten aus der Hocke der Fall ist. Viele Patienten geben Schmerzen an, die meisten jedoch nicht. Der Schmerz resultiert auch in der Regel nicht aus dem Schnappen selber, sondern aus dem zugrunde liegenden Reiz der Reibung. Leidet man an einer inneren Coxa saltans hat man eher mit Schmerzen zu kämpfen. Alle klagen jedoch über ein spürbares und hörbares Schnappen.
Man kann eine Schnapphüfte, wie eben bereits kurz erwähnt, in eine äußere und in eine innere unterteilen. Bei der äußeren Schnapphüfte wird das Schnappen durch das Springen des sogenannten Tractus iliotiibialis ausgelöst - einer Sehnenplatte, die über einen Vorsprung am Oberschenkelknochen (Trochanter major) gleitet.
Seltener ist die innere Schnapphüfte, die das Springen der Psoassehne (ein Hüftbeuger) über einen Vorsprung im Bereich des Schambeins an der Hüfte auslöst.
Der Grund, wieso es zum Schnappen kommt? Dieser lässt sich oftmals nicht explizit benennen. Sowohl die innere als auch die äußere Schnapphüfte werden durch ein gehemmtes Gleiten einer Sehne über einen Knochenvorsprung verursacht. An sich stellt dies erstmal kein Problem dar. Wenn jedoch eine der betroffenen Strukturen zusätzlich verdickt sind, ist der physiologische Bewegungsablauf zunehmend gestört und es kommt zu einer Überlastung.
Dem zu Grunde könnte eine Schleimbeutelentzündung oder eine andere Verletzung des Hüftgelenks liegen. Auch Sportarten wie Ballett, Gymnastik oder Reiten können eine Schnapphüfte begünstigen.
Bei einer Schleimbeutelentzündung ist Achtung gefragt. Sie kann sowohl mit Auslöser sein, kann jedoch auch aus einer Schnapphüfte resultieren. Ein Schleimbeutel ist eine kleine Struktur, die wie eine Gleitschicht funktioniert. Am äußeren Vorsprung des Oberschenkelknochens (dem Rollhügel), über den der Tractus iliotibialis gleitet befindet sich ein Schleimbeutel, der sehr häufig in Kombination betroffen ist.
Eine weitere Ursache kann eine Instabilität im Hüftgelenk sein. Muskuläre Dysbalancen können die Funktionalität im Hüftgelenk stören. Dabei kommt die Physiologie des Gelenks ins Ungleichgewicht und Bewegungsabläufe sind nicht mehr rund. Auch hierbei kann eine Schnapphüfte entstehen.
Und wie weiß man sonst, ob man an einer Schnapphüfte leidet? Die Diagnostik erfolgt meist über klinische Untersuchungen und die Anamnese des Patienten. Aufgrund der eindeutigen Erscheinung genügt dies, um eine sichere Diagnose stellen zu können. Bist du dir dennoch nicht sicher? Dann nimm gerne Kontakt mit uns auf! Wenn du aus dem Wetteraukreis oder dem Rheinmain-Gebiet kommst, helfen wir dir diagnostisch gerne weiter. Mit Hilfe von einem Ultraschall können wir dir anschließend genau sagen, wo die Ursache sitzt.
Deutlich vielfältiger hingegen ist jedoch die Behandlung. Hier gibt es viele Möglichkeiten. Neben Stoßwellentherapie, die wir hierbei häufig erfolgreich anwenden, ist es wichtig, dass du deine Hüfte mobil hälst, alle Faszien regelmässig ausrollst und die Hüfte rundum stärkst.
Hierfür haben wir ein paar Übungen für dich zusammengestellt, die dir helfen sollen, deine Schnapphüfte besser in den Griff zu bekommen.
Probiere es gleich aus!
Dehne deine Hüftbeuger! Durch die hier angewendete Rotation des Oberkörpers mobilisierst du deine Hüfte zusätzlich deutlich mehr. Die Blackroll hilft dir bei der Ausführung, um deine perfekte Haltung zu behalten.
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Der Entgegner. Die Übung hat es wirklich in sich. Probiere sie gleich aus und schreib uns, wo du sie überall gespürt hast! Überall? Rundum? Wir sind gespannt!