Der Thorakolumbale Übergang

Zunächst handelt es sich beim Thorakolumbalen Übergang um nichts anderes, als eine Lageangabe - und zwar dem Übergang von der Brustwirbelsle zur Lendenwirbelsäule. 

Die Wirbelsäule besteht aus 24 einzelnen Wirbeln, sowie dem Kreuzbein und dem Steißbein. 

Der 12. Brustwirbel bildet anatomisch betrachtet jedoch einen Übergangswirbel. (Bei Wirbelsäulenanomalien kann hiervon auch der 11. Brustwirbel oder der 1. Lendenwirbel betroffen sein. 

Dieser sogenannte Übergangswirbel ist demnach durch die Kraftübertragung beim Gewichts- und/oder Krafttransfer von der Schulter zum Rumpf oder umgekehrt besonders belastet. 

Der hiervon betroffene Wirbel ist optisch dadurch zu erkennen, dass es zu einer abrupten Änderung der Facettengelenksstellung kommt. Hierdurch findet man auch in der sonst so harmonischen von Segment zu Segment gleitenden Kraftübertragung eine abrupte Änderung. Besonders für die Rumpfrotation und die Flexions-Extenions-Bewegung der Wirbelsäule hat dies eine große Bedeutung. Der M. psoas ist ein wichtiger axialer Stabilisator der Lendenwirbelsäule und reicht bis zum 1. Lendenwirbelkörper LWK. Zur Stabilisation von Rotationsbewegungen des Oberkörpers bzw. des Rumpfes gegenüber dem stabilisierten Becken muss das Segment Th 12/L1 (dem Thorakolumbalen Übergang) relativ viele Kräfte übernehmen.

Eine weitere wichtige Struktur der muskulären und faszialen Stabilisierung im Bereich des Thorakolumbalen Übergangs ist die tiefe Rückenfaszie. Zu dieser gehört ein Anteil der Fascia thoracolumbalis und die Faszie, die den M. rector spinal umhüllt. (Dieser ist ein langer Muskel, der die gesamte Wirbelsäule längs stabilisiert.) Insgesamt dient diese wichtige Fascia thoracolumbalis der Kräfteleitung der Rumpfuskeln - angefangen an der Halswirbelsäule bis hin zur Po-Muskulatur. 

Diese labile Stelle verbindet also „oben“ und „unten“ und benötigt ein hohes Maß an Kräftigung. 

In der Literatur findet man jedoch auch Definitionen des Thorakolumbalen Übergangs, die den gesamten Bereich zwischen dem 5. Brustwirbel und dem 3. Lendenwirbel umfasst. Diese weit gefasste Definition liegt daran, dass man hierbei mehr auf den Schutz der Organe und die mit der funktionellen Atmung zusammenhängenden Funktion eingeht. 

So erkennt man eine Verbindung zwischen vielen im Thorax liegender Organe und der funktionellen Stabilisierungskomponente während verschiedener Bewegungen. 

Ein Beispiel ist hierfür die Atmung während des Gehens. Der Thorakolumbale Übergang stellt eine wichtige funktionelle Einheit dar. Er zeigt durch eine atemtechnisch hohe Funktionalität mit weit reichenden komplexen anatomischen Strukturen eine große Bedeutung für die funktionelle Atmung. Aber eben auch für die Verdauungsphysiologie, die Haltung und auch die zirkulierende Durchblutung.

 

Die Ausgangsposition dieser Übung ist ein Unterarmstütz. Aus dieser Position rotiert man dann erst mit dem einen Arm zur einen Seite nach oben und im Anschluss macht man die andere Seite. 

 

Dass die Rotationsbewegung eine wichtige ist für den Thorakolumbalen Übergang, erwähnten wir bereits im Blogpost. Hier siehst du nun eine Übung, die sich perfekt eignet. Zum einen mobilisiert sie die Rotation gut und zum anderen stabilisiert sie sie sehr gut. 

 

 

Diese Rotationsübung forciert nochmal die Kräftigung. Halte konstant eine Spannung, indem du den Po gegen den Ball stemmst. Lasse die Spannung nicht los und gehe nun in die Rotation. 

 

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