Das schmeckt unseren Faszien
Faszientraining gehört inzwischen zu einem ausgewogenen Muskel-, Kreislauf- und Koordinationstraining dazu.
Alles Begriffe, die auch in Zusammenhang mit unserer Ernährung stehen.
Wir wissen, dass die richtige Ernährung wichtig für uns, unsere Seele, unseren Bewegungsapparat, unser Inneres ist. Und es ist kein Geheimnis, dass Eiweiße, Nährstoffe, Vitamine und Mineralien notwendig sind. Nicht nur Leistungssportler brauchen diese, sondern auch jeder andere. Je mehr Bewegung Bestandteil unseres Alltages ist, desto notwendiger ist es, sich um sich zu sorgen, sich zu achten und auf die richtigen Nährstoffe zu achten.
Inzwischen weiß man, wie ein Muskel verbrennt und dass es notwenig ist, diesen zu „füttern“, damit er funktioniert und die Leistung abrufen kann, die wir verlangen. Doch die Ausführung der Aktivität und unsere Funktion der Bewegung kommt nicht ausschließlich von unseren Muskeln, sondern auch von unseren Faszien. Diese tragen ein erhebliches Maß dazu bei, dass wir uns ohne zu große Erschöpfung durch den Tag bewegen und voran kommen.
Faszien arbeiten hierbei mit einer Art Federfunktion. Kommt es also zu einer Muskelkontraktion, ziehen sich unsere elastischen Faszien zusammen und speichern dabei Energie. Geht der Muskel wieder in seine ursprüngliche Form zurück, entlädt sich die gespeicherte Energie und die beanspruchten Faszien schnellen auch in ihre ursprüngliche Form zurück, wobei sie diese Energie an unsere Knochen übertragen. Hierbei entsteht eine Bewegung. Und Bewegung verlangt Energie.
Und woher bekommen wir Energie? Richtig. Über unsere Ernährung.
Über Muskeln wissen wir, dass ihr größer Bestandteil Eiweiß ist und es notwendig ist, Eiweiß zu sich zu nehmen, damit wir unsere Muskeln nicht verbrennen.
Rufen wir uns also noch einmal kurz in Erinnerung, was Faszien genau sind, damit wir besser verstehen, was diese benötigen.
Faszien sind ein Netzwerk aus Bindegewebe, das alle Schichten unseres Körpers von der Unterhaut bis in die Organe durchzieht und umfasst.
Stichwort Bindegewebe! Hauptsächlich bestehen diese aus Proteinen (Eiweiß) und Wasser.
Diese Eiweiße werden in Kollagen und Elastin unterteilt. Kollagen hat hierbei die formgebende feste Struktur, während Elastin dem Ganzen die Elastizität, Beweglichkeit und Dehnbarkeit gibt. Die Zusammensetzung unterscheidet sich überall etwas und hängt von der Körperregion ab.
Die Bindegewebszellen der Faszien, sogenannte Fibroblasten sind dafür verantwortlich, in welcher Verfassung sich euer Bindegewebe befindet. Sie sind für die Produktion neuer Kollagene Fasern verantwortlich und sind pausenlos am arbeiten, reparieren, verbessern und erneuern. Sie reagieren extrem auf die Bindegwebsmassage mit der Faszienrolle. Durch die Massage werden die Zellen stark stimuliert und helfen so dem Auf- und Abbau von Kollagen und Elastin.
Diese kleinen Helferlein sind also die Protagonisten unserer Faszien. Sie sind diejenigen, die Energie benötigen, damit die Faszien ihren Job machen können.
Es gilt also, dass diese kleinen fleißigen Helferlein nicht unterversorgt sind und das bekommen, was sie benötigen.
Also, noch einmal die Frage etwas genauer: Woher bekommen wir Energie? Was ist der beste Energieträger oder Energielieferant? Richtig, Zucker!
Wir bevorzugen natürlich langkettige Zucker: also gute Kohlehydrate.
Doch aufgepasst. Insgesamt essen wir zu viele Kohlehydrate. Denn Zucker ist überall versteckt. (Siehe dazu auch den Blogpost „Oh, du zuckersüße Faszie!“)
Regel Nummer 1: Es ist also wichtig gute Kohlenhydrate zu essen und möglichst auf Einfachzucker oder auch Industriezucker zu verzichten. Besteht unsere Ernährung aus zu viel Lebensmitteln, die einen hohen Anteil an Einfach- oder auch Zweifachzucker haben, bilden sich daraufhin viele kleine Kristalle in der Grundsubstanz und unsere Faszien können brüchig werden.
Natürlich soll man nicht vollständig auf kurzkettige Kohlenhydrate wie Obst, Weißbrot oder Süßigkeiten verzichten. Schließlich brauchen wir diese auch öfter, um möglichst schnell nach einer hohen Belastung unseren Kreislauf wieder zu normalisieren.
Regel Nummer 2: Da die Faszie aus fast 75% zu Wasser besteht, brauchen wir also eine ausreichende Zufuhr an mineralhaltigem Wasser.
Regel Nummer 3: Wir brauchen Eiweiße, Proteine. Hierbei unterscheidet man tierische, pflanzliche und körpereigene Proteine. Dazu muss man wissen, dass der Körper tierische und pflanzliche Eiweiße nutzt, um körpereigene herzustellen. Hierbei ist anzumerken, dass tierische Eiweiße aufgrund des ähnlichen Aufbaus zu körpereigenen Eiweißen für uns von höherer Qualität sind.
Eine ausgewogene Kombination von beiden (etwa 2/3 tierische Eiweiße, 1/3 pflanzliche Eiweiße) stellt hier das Ideal dar. Der Baustein für die Produktion von körpereigenen Proteinen sind proteinogene Aminosäuren. Innerhalb dieser proteinogenen Aminosäure unterscheidet man zwischen diesen, die der Körper selber herstellen kann und diese, die man zu sich nehmen muss.
Hierbei gibt es einige, die für unsere Faszien besonders wichtig sind. L-Prolin und L-Arginin wird vom Körper selber hergestellt. L-Lysin hingegen ist eine Aminosäure, die über Nahrung aufgenommen werden muss.
Dieses findet sich vor allem in Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchten wieder und sorgt für eine verbesserte Stabilität im Fasziensystem.
Auch die anderen beiden Aminosäuren nehmen wir natürlich zu uns. L-Arginin findet sich hauptsächlich in Fisch, Obst und Getreideprodukten wieder und sorgt innerhalb der Faszien für eine verkürzte Regenerationszeit und stärkt ebenfalls die Muskeln.
L-Prolin findet man in Geflügel und Hülsenfrüchten und ist mit die wichtigste Aminosäure für euch.
Es ist zu empfehlen, dass man L-prolin und L-Lysin immer mit Vitamin C ergänzt für eine verbesserte Aufnahme im Körper.
Regel Nummer 4: Vergesst die Fette nicht! Vor allem ungesättigte Fettsäuren wie Omega 9 und 3 fördern die Struktur eurer Faszien. 9 finden sich vor allem in Olivenöl und Avocado. 3 findet man in Thunfisch und Lachs.
Regel Nummer 5: Spurenelemente! Ja, nicht zu unterschätzen sind im Zusammenhang mit einer optimalen Versorgung unserer Faszien Pflanzenstoffe, wie Kupfer und Zink und natürlich Vitamine.
Besonders zu erwähnen ist hierbei Silizium. Dieses unterstützt die Bildung von Knochen und Knorpel und regt die Kollagenproduktion an. Ein hoher Anteil hiervon findet sich in Petersilie, Spinat und Süßkartoffeln.
Natürlich gilt dies alles nicht nur für unsere Faszien. Unser ganzer Organismus profitiert von diesen fünf Regeln und vielem darüber hinaus. Dies gilt auch nicht nur für Ausdauersportler oder Freizeitläufer, sondern auch für Stubenhocker. (An diesen appellieren wir hierbei jedoch nochmal, dass es durchaus gut tut, sich zu bewegen und auch hauptsächlich Vorteile mit sich bringt)
Insgesamt ist es wichtig, den Körper mit einer bedarfsgerechten Ernährung zu unterstützen. Damit wird gewährleistet, dass der Körper damit versorgt wird, was er braucht, um zu funktionieren.
Man benötigt natürlich auch keinen expliziten Ernährungsplan eigens für Faszien. Allerdings kann man durch eine fein abgestimmte Ernährung bereits vor Entstehung vieler lästiger Beschwerden diesem entgegenwirken.
Hoffentlich konnten wir dir das Thema hiermit etwas näher bringen. Wir wollen dir helfen, dich und deinen Körper besser kennenzulernen und wahrzunehmen.
Also, hör auf deinen Körper und fange an, dich noch besser um dich zu kümmern!